Das Bullet-Journal

Das Bullet Journal erfreut sich seit einer Weile großer Beliebtheit. Obwohl es oft als Renaissance des Tagebuchs betrachtet wird, hat das Notizbuch weitaus mehr zu bieten. Tatsächlich handelt es sich um einen sehr individuellen Begleiter durch den Alltag, der unterschiedliche Techniken und Systeme kombiniert. Welche das sind, ist jedoch nicht vorgeschrieben, denn das Buch soll zu den Bedürfnissen seines Besitzers passen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Bullet-Journal ist ein Buch, das dabei unterstützen soll, den Alltag und die eigenen Aufgaben zu organisieren.
  • Jedes Journal kann anders aussehen, denn der Inhalt richtet sich nach seinem Besitzer anstatt nach strengen Vorgaben.
  • Bullet-Journaling fördert die Achtsamkeit und erhöht die Produktivität, was es zu einem wichtigen Hilfsmittel macht.

Was ist ein Bullet-Journal?

Das Bullet-Journal, auch BuJo genannt, ist in seinen Grundzügen eine Kombination aus Kalender, Tagebuch, To-do-Liste und Skizzenheft, kann jedoch weitaus mehr beinhalten, wie z.B. Sprüche oder ähnliches. Die Basis dafür ist ein Notizbuch, vorzugsweise im A5 oder A4 Format, wobei selbst kleinere Exemplare möglich sind. Obwohl sich viele Menschen für ein schönes und ansprechendes Buch entscheiden, ist die Optik kein Muss. Tatsächlich ist es möglich, für das Bullet-Journaling ein einfaches und unauffälliges Heft zu nutzen. Trotzdem eignen sich am besten Bücher dafür, die mit einem Punkte-Muster anstelle von Linien, Karos oder einer Blanko-Fläche versehen sind.
Seine Ursprünge hat die Methode, die den Fokus schärfen und die eigenen Ziele erreichbarer machen soll, übrigens in New York. Der Designer Ryder Caroll entwickelte diese Form der Organisation, um seinen Alltag achtsamer zu gestalten und gleichzeitig die eigene Produktivität zu erhöhen.

So funktioniert das Bullet-Journal

Das Bullet-Journal soll zu den Bedürfnissen seines Besitzers passen. Dennoch hat sich ein gewisses Grundgerüst im Alltag bewährt. Das BuJo beginnt mit einem Index. Er enthält alle wichtigen Elemente, um Übersichten, Listen (Lesetipp: Namenslisten) und Einträge schnell wiederzufinden.

  • Anschließend folgt der Key. Dabei handelt es sich um eine kurze Erklärung für verwendete Symbole. Typisch sind Striche für Notizen, Punkte für Aufgaben und Ausrufezeichen für Ideen.
  • Stehen der Index und der Key fest, dann erfolgt die Jahresplanung. Hier lassen sich alle wichtigen Events eintragen: von Geburtstagen über Urlaube bis hin zu Veranstaltungen. Die Jahresplanung muss allerdings nicht im Januar erfolgen, was das Notizbuch noch flexibler macht.
  • Die Monatsplanung erfolgt zu Beginn jedes Monats und ist deutlich detaillierter als der Jahresüberblick. Sie beinhaltet Aufgaben und Termine, die nicht zur alltäglichen Routine gehören.
  • Die Tagesplanung hilft anschließend dabei, die täglichen Aufgaben zu meistern. Hierfür wird jede Woche einzeln aufgeschlüsselt, sodass für jeden Tag eine eigene Seite zur Verfügung steht. Am besten ist es jedoch, die jeweiligen Buchseiten nicht im Voraus zu planen, um die Flexibilität beizubehalten.

Zusätzlich können weitere Inhalte das Bullet-Journal individualisieren:

  • Mood Tracker erfassen die tägliche Stimmung.
  • Sleep Tracker helfen dabei, die eigenen Schlafgewohnheiten im Blick zu behalten.
  • Water Tracker fördern einen gesunden Flüssigkeitshaushalt.
  • Tracker für die Internetnutzung, das Lesen von Büchern, Social Media oder die Ernährung können ebenfalls eine hervorragende Idee sein.

Das passende Notizheft als Herzstück des BuJos

Obwohl grundsätzlich eine Sammlung von Blättern zum Journaling ausreicht, ist es sinnvoll, in ein schönes und ansprechendes Notizbuch zu investieren. Das liegt nicht nur daran, dass es die Inhalte schützt. Es bereitet einfach mehr Freude, ein solches Buch in den Händen zu halten. Darauf kommt es bei dem Notizbuch an:

  • Ein kräftiger Einband schützt die Inhalte des Journals – sowohl zu Hause als auch unterwegs.
  • Bücher, die sich flach auf den Tisch legen lassen, eignen sich am besten für das Journaling.
  • Ideal ist dickes und glattes Papier. Es sorgt dafür, dass die Stifte nicht durchdrücken und auf der unbeschriebenen Rückseite keine lästigen Spuren zu sehen sind. Gleichzeitig fördert es ein schönes Schriftbild.
  • Am besten eignen sich Journals mit einem dezenten Punktraster. Wer jedoch blanko, Linien oder Kästchen bevorzugt, kann auch diese Muster verwenden.

Die richtigen Stifte für das Bullet-Journal

Neben dem Notizbuch selbst sind die richtigen Stifte das Wichtigste am Journaling. Auch wenn das Thema Stifte auf den ersten Blick einfach erscheinen mag, erweist es sich im Alltag als durchaus komplex. Die folgenden Stifte gehören normalerweise zum Standard:

  • Fineliner: Fineliner sind in Schwarz, Grau und Blau erhältlich und sorgen für ein schönes Schriftbild. Idealerweise sollten sie wasserfest sein, damit die Linien auch beim Einsatz von Farbe nicht verwischen.
  • Bushpens: Sie eignen sich dank ihrer flexiblen Pinselspitze hervorragend für Linien unterschiedlicher Dicke.
  • Filzstifte: Egal ob dünn oder dick – mit ihnen lassen sich einzelne Elemente ausmalen oder Schriftzüge ergänzen.

Tipp: Wer das Buch mit sich führt und häufig Einträge vornimmt, ist in der Regel mit einem hochwertigen und edlen Kugelschreiber deutlich motivierter.

Welche Hilfsmittel sind noch sinnvoll?

Mit der Grundausstattung für das Bullet-Journal lässt sich bereits einiges erreichen. Trotzdem kann es sinnvoll sein, zusätzliche Hilfsmittel bereitzuhalten, wenn man sich intensiver mit dem Bullet-Journaling beschäftigen möchte:

  • Lineal oder Geodreieck für gerade Linien
  • Kreisschablone für runde Formen
  • Bleistift und Radiergummi für Vorzeichnungen und Skizzen

Das sind die Vorteile des BuJos

Der Einsatz eines Bullet-Journals besticht durch seine Einfachheit. Es gibt keinen Erfolgsdruck und keine vorgeschriebenen Regeln, die exakt eingehalten werden müssen. Das macht das Buch zu einem wichtigen Alltagshelfer. Folgende Vorteile bringt das BuJo mit sich:

  1. Es fördert die Kreativität, da es verschiedene Fähigkeiten kombinieren kann. Dazu gehören beispielsweise das Handlettering, das Sketchnoting oder vergleichbare Bild-Sprachen.
  2. Es ist eine perfekte Alternative zu der rasanten digitalen Welt. Durch die analoge Arbeit lässt es seine Besitzer für einen Moment innehalten und entschleunigt den Alltag.
  3. Da sich das Bullet-Journal unterschiedlich einsetzen lässt, kann man es dafür nutzen, den anstehenden Tag zu organisieren.
  4. Es gibt keine festen Vorgaben, weshalb das System einzigartig ist. Jede Seite lässt sich individuell auf seinen Besitzer abstimmen.
  5. Das Bullet-Journal kann seinem Besitzer dabei helfen, sich selbst besser kennenzulernen. Wer Gewohnheiten ändern möchte oder einen Blick auf bestimmte Aspekte im eigenen Leben werfen möchte, kann das mit dem BuJo erfolgreich realisieren.

Die Nachteile von Bullet-Journaling

Obwohl das Bullet-Journal ausgesprochen beliebt ist und zahlreiche Vorzüge bietet, kommt es doch nicht ohne Nachteile aus. Dazu gehören:

  1. Das Bullet-Journaling erfolgt per Hand. Da es die meisten Menschen nicht mehr gewohnt sind, viel von Hand zu schreiben, kann das Journaling anfänglich eine immense Herausforderung darstellen.
  2. Der zeitliche Aufwand ist relativ hoch, abhängig davon, wie umfangreich das BuJo genutzt wird. Jeder Strich erfolgt von Hand, da es keine Möglichkeit für Copy-and-paste gibt.
  3. Aufgaben und Termine müssen mitunter mehrfach niedergeschrieben werden, falls das Bullet-Journal die gängigen Übersichten für das Jahr, den Monat, die Woche und den Tag enthält.
  4. Die Angst, Fehler zu machen steigt, je schöner das Bullet-Journal ist. Wer seine bisherigen Meisterwerke nicht verunstalten möchte, fühlt sich eventuell gehemmt, das Journal weiterzuführen.
  5. Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie ein solches Journal aufgebaut sein kann. Auch die Gestaltung der einzelnen Seiten ist keinen Vorgaben unterworfen. Das kann den Einstieg erschweren.

Fazit

Das Bullet-Journal ist ein überaus beliebtes Hilfsmittel, um den Alltag achtsamer und effektiver zu gestalten. Da es kein festgelegtes System gibt, lässt es sich auf die individuellen Anforderungen ausrichten. Das macht das Journaling zu einer sehr persönlichen Methode, aus der sich viele Einsichten gewinnen lassen. Zusätzlich ist für den Anfang nur wenig Material notwendig: Ein Notizbuch (idealerweise mit einem Punkt-Muster), ein paar Stifte und ausreichend Geduld.