Verbotene Vornamen

Viele werdende Eltern leben in dem Glauben, dass in Deutschland die freie Namenswahl gilt. Doch dem ist nicht so! Das Standesamt hat hier durchaus Mitspracherecht und entscheidet, ob der gewünschte Vorname für den neuen Erdenbürger überhaupt akzeptabel ist. Ein Glück, denn einige Namen sind alles andere legitim. Dennoch ist das eigene Kind natürlich etwas Besonderes und Einzigartiges. Daher möchten viele Eltern auch einen ausgefallenen und ebenso einzigartigen Namen für ihren Nachwuchs. Daran ist im Grunde genommen auch nichts verwerflich. Doch anhand unseres heutigen Beitrages möchten wir Ihnen einmal aufzeigen, wie skurril die Namen teilweise sind, die deutsche Eltern in den vergangenen Jahren erfolglos beantragt haben.

Warum werden Namen überhaupt verboten?

Die Begründungen für eine mögliche Namensablehnung sind höchst unterschiedlich. Probleme bei der Zulassung eines Namens sind zum Beispiel dann vorprogrammiert, wenn das Geschlecht aus dem gewünschten Namen nicht eindeutig hervorgeht. Aber auch seltene Vornamen aus dem Ausland können Schwierigkeiten bei der Zulassung bereiten. Mitunter kann es aber auch passieren, dass das zuständige Standesamt den gewählten Vornamen als „unzumutbar“ einstuft, sodass die Bewilligung versagt. Folgenden Namen werden aus nachvollziehbaren Gründen keinerlei Chancen eingeräumt:

Judas

Der Vorname „Judas“ ist negativ geprägt. Im neuen Testament zählt Judas Ischariot zu den zwölf Jüngern und er war es, der Jesus Christus verraten hat. Der Name „Judas“ gilt demnach als Synonym für das Wort „Verräter“. Demnach ist dieser Vorname unglaublich herabwürdigend und schadet dem Kindeswohl.

Lucifer

Auch dieser Name ist in Deutschland strikt verboten. Denn Lucifer ist der Herrscher über das Böse und die Hölle. Auch bekannt als Teufel oder Satan. Mit diesen Bedeutungen möchte man sein Kind garantiert nicht in Verbindung bringen. Eine mögliche und erlaubte Alternative ist „Lucian“.

Vespa

Natürlich lieben wir alle die wunderschönen Motorroller aus Italien. Doch wer kommt auf die Idee das eigene Kind danach zu benennen. Das muss nicht sein! Der Meinung sind auch die deutschen Behörden – Bitte merken Sie sich: Produkt- und Firmennamen haben nur selten Erfolg.

Pims

In Amerika ist dieser Name ganz schön verbreitet, doch für deutsche Verhältnisse ist er viel zu exotisch. Hierzulande steht die Abkürzung PIMS auch für eine seltene Entzündungskrankheit bei Kindern. Demnach hat dieser Vorname keine besonders schöne Assoziation.

Holunda

Dieser „Name“ ist von der Holunderpflanze abgeleitet und laut deutscher Rechtsprechung zu tief im alltäglichen Sprachgebrauch verankert. Demnach ist dieser Vorname hierzulande verboten.

Gastritis

Das Wort „Gastritis“ gilt bei uns in Deutschland als medizinischer Fachausdruck für eine Magenschleimhautentzündung. Keine sonderlich schöne Namensbedeutung.

Köln

Städtenamen sind als Vornamen nicht gestattet. Somit ist auch Köln als Name für den Nachwuchs verboten.

Nutella

Nutella gehört ganz klar aufs Brot, jedoch keinesfalls in die Geburtsurkunde. Ein Glück wurde dieser angefragte Name direkt verboten.

Seerose

Bei uns in Deutschland gibt es jede Menge schöne weibliche Vornamen, die ihren Ursprung in der Pflanzenwelt haben. Warum muss es also ausgerechnet „Seerose“ sein? Wie wäre es stattdessen mit „Annerose“.

Sonne

Im Englischen funktioniert es tadellos, die Kinder nach Naturgegenständen zu benennen. Doch in Deutschland sieht das die Gesetzgebung etwas anders. Zum Glück, denn sonst gäbe es womöglich auch eine Parkbank oder einen Baum in der Kindergartengruppe.

Wissenswert: Wussten Sie, dass in Deutschland bis zu fünf Vornamen zulässig sind?

Die am häufigsten angefragten, verbotenen Vornamen für Jungen

  • Schröder
  • Sputnik
  • Bierstübl
  • McDonald
  • Pinocchio
  • Dracula
  • Zecke
  • Westend
  • Borussia
  • Wikileaks
  • Mr. Perfect
  • Störenfried
  • Atomfried
  • Judas
  • Satan
  • Lucifer
  • Whisky
  • Superman
  • Jürgenson
  • Junge
  • Waldmeister
  • Holgerson
  • Stone
  • Moewe
  • Puschkin
  • Lord
  • Tom Tom
  • Woodstock
  • Thanatos (altgriechisch = Tod)
  • König
  • Großherzog
  • Ogino
  • Agfa

Die am häufigsten angefragten, verbotenen Vornamen für Mädchen

  • Pims
  • Schnucki
  • Holunda
  • Vespa
  • Rosenherz
  • Puppe
  • Fanta
  • Gucci
  • Hemingway
  • Pillula
  • Pain (englisch = Schmerz)
  • Verleihnix
  • Sonne
  • Pi
  • Chaotica
  • Omo
  • Crazy-Horse
  • Gastritis
  • Nutella
  • Seerose

Verbotenen Vornamen: Diese Ausnahmen erfreuen sich heute großer Beliebtheit

Diese Vornamen erscheinen auf den ersten Blick etwas kritisch, erfreuen sich aber großer Beliebtheit, da sie hierzulande eine Ausnahme der verbotenen Vornamen darstellen.

Trendige verbotene Jungennamen und Mädchennamen

  • Nussi
  • Pepsi-Carola
  • Popo
  • Pumuckl
  • Winnetou
  • Champagna
  • Apple
  • Blaubeere
  • Cinderella-Melodie
  • Smudo
  • Matt-Eagle
  • Pfefferminza
  • Frodewin
  • Alemmania
  • Leonardo da Vinci Franz
  • November
  • Schneewittchen
  • Anderson
  • Prestige
  • Siebenstern
  • Blücherine
  • Dee-Jay
  • Klee
  • Tarzan
  • Emma-Tiger
  • Emilie-Extra
  • Lütke
  • Lou-Ann

Fazit

Möchten Sie Ihrem Kind einen sonderbaren Namen geben, müssen Sie sich gegen den amtlichen Willen durchsetzen und vor Gericht ziehen. Die Chancen stehen hier allerdings nicht besonders gut. Und das zu Recht, denn die gewünschten Namen einiger Eltern sind unglaublich skurril und würdelos. Wichtig ist, dass der gewünschte Vorname den neuen Erdenbürger weder bloßstellt noch sozial benachteiligt. Ebenso verboten sind lächerliche, anstößige und unpassende Vornamen. Mit all diesen Dingen möchten Eltern ihre Kinder sowieso nicht in Verbindung bringen. Vielleicht schauen Sie sich besser nach einem erlaubten Namen aus der Kategorie „Namen mit drei Buchstaben“, Namen aus der Bibel“, „Namen aus Geschichten“ und Co. um. Hier finden Sie garantiert einen schönen, bedeutungsvollen und garantiert erlaubten Vornamen für Ihren Nachwuchs.